Old Tech, but Gold Tech … 3 Techs die auch heute noch ihren Platz haben… ZURECHT!

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Nachdem mein Freund, Garten-Experte und Blogger-Hombre @masterhit mir schändlicher Weise eine gewisse Abneigung zu Old-School Tech in seinem letzten Blog-Post (Hier geht´s zu dem Post: LINK) unterstellt hat, sehe ich mich nun genötigt einmal drei Techs vorzustellen, die ich immer noch nutze und die einen unbestrittenen Kult-Status haben und die ich auch heute noch Jedem guten Gewissens ans Herz legen kann:

01. Analoge Kameras

Canon AE-1

Fotografieren ist heutzutage leichter denn ever. Jedes Mittelklasse Smartphone macht heutzutage Fotos, die man ohne Probleme als “gut” bezeichnen kann. Mit den Flagship Phones wie das iPhone 11 Pro oder dem Samsung Galaxy S20 kann man da sogar noch ne Schippe drauf legen und der Otto-Normal-Mensch wird nur noch schwer einen Unterschied zu einer DSLR oder einer dieser Mirrorless-Kameras wie der Sony A7 oder den Gegenstücken von Nikon oder Canon erkennen.

Alles schön und gut. Auch ich fotografiere seit Jahren mit digitalen Kameras. Aber irgendwas hat mir immer gefehlt. Ich konnte es lange nicht bestimmen, was es war…bis ich auf Youtube eine Dokumentation über Filmkameras gesehen hab und da wußte ich, was “the missing part” war. Und ich hab lange gesucht, bis ich die Lösung auch im Besitz hatte: Meine Canon AE-1.

Gebaut zwischen 1976 und 1984 war die AE-1 eine der meistverkauftesten Spiegelreflex-Kameras. Eine Kamera, für die man Filme kaufen muss, die keine Fehler verzeiht und die keine dieser elektronischen Schnick-Schnacks hat, die heutzutage jede Billow-Kamera hat (Autofokus, Speicherkarten, ISO-Einstellungen…usw.). Die Bilder kommen nicht an die Schärfe von Bildern von heutigen DSLRs ran, aber man merkt vom ersten Moment an, wenn man mit so einer Kamera fotografiert das es eine andere Art der Fotografie ist.

Das fängt schon damit an, wie diese Kamera gebaut ist. Sie ist schwer, fühlt sich massiv an aber keine meiner Kameras die ich besitze fühlt sich besser an zu halten. Jeder Klick mit dieser Kamera schafft einen Moment der für die Ewigkeit gemacht wird. Kein Lightroom das im Anschluss das Bild noch bearbeiten kann. Was Du in diesem Moment fotografierst ist auf Film gebannt. Diese Kamera hat meine Sicht auf die Fotografie nachhaltig verändert. Bewusster fotografieren ist das was ich durch diese Kamera mir wieder ins Gedächtnis gerufen hab.

Und jedem der mehr als nur die typischen Urlaubsbilder machen will empfehle ich: Kauft euch eine Filmkamera. Ihr werdet den Unterschied zur digitalen Fotografie schon nach der ersten Rolle Film merken und nicht mehr davon los kommen.

02. Vinyl

Plattenspieler

Ende der 80ziger Anfang der 90ziger kam diese kleine Silberscheibe auf den Markt, die den Musikmarkt auf den Kopf stellen sollte. Statt Kassetten und Schallplatten konnte man auf einmal komprimiert auf so einer kleinen Scheibe mehr Musik genießen als zuvor auf einer Kassette, die einem die Stereoanlage eh wieder mittels Bandsalat gefressen hat.

Schnell wurde auch damit der Abgesang auf die Schallplatte gesungen und irgendwie war dem auch so. Zumindest 20 Jahre lang, bis so ab 2010 Vinyl (das vorwiegend von DJs und Musik-Fetischisten bis dato gekauft wurde) wieder so langsam aus der Versenkung aufstieg. Auf einmal war Vinyl wieder da. Die Leute fingen wieder an Schallplatten zu kaufen…und 2019 wurden erstmals seit 1986 wieder mehr Schallplatten verkauft als CDs.

Aber das war ehrlich gesagt für mich nicht der Grund mir einen Schallplattenspieler zu kaufen und eine Vinyl-Sammlung zu starten. Eigentlich war es mein Vater der zu meinem Entsetzen seine Schallplatten entsorgen wollte. Das konnte ich nicht zulassen, und hab kurzerhand alle Platten zusammen gepackt und mitgenommen.

Gut, über die Schlagerhits 1984 breiten wir mal den Mantel des Schweigens…und hoffentlich findet sich bei OXFAM jemand der diese Scheiben kauft (Sorry Dad, diese Scheibe hat echt Ohrenbluten bei mir verursacht). Aber seit knapp 4 Jahren kaufe ich mir so alle meine Lieblings-Alben nach und nach zusammen, obwohl ich einen Spotify-Account hab. Also eigentlich bräuchte ich diese Platten nicht kaufen. Aber wer einen Plattenspieler zuhause hat weiß wovon ich rede, wenn man an sein Regal geht…eine Platte sich raussucht…sie auf den Plattenteller legt, den Tonarm auf die Scheibe legt und dann dieses erste Knistern aus den Boxen hört.

Es ist eine unglaublich entspannte und bewusste Art Musik zu hören. Auch wenn eine Platte mit um die 20 EUR neu zu Buche schlägt, möchte ich auf diese Art des Musik genießens nicht mehr verzichten.

03. iPods

Und bleiben wir mal direkt bei der Musik, aber tatsächlich etwas moderner. Wenn man chronologisch vorgeht, kam nach der CD die MP3. Auf einmal wurde Musik in Bits und Bytes zerlegt und nicht mehr auf Scheiben gepresst sondern auf Minifestplatten gespeichert. Das Zeitalter der MP3-Player brach an. Für die jungen Leser: Damals konnten Handies noch nicht so richtig Musik abspielen. Sony Ericsson brachte meines Wissens nach mit dem W810 damals das erste Handy raus der gezielt als Musikplayer herhalten musste. Davor und auch noch eine ganze Weile danach waren MP3-Player die Erben der Walkmans und Discmans. Und es gab eine Menge MP3 Player von unzähligen Herstellern. Aber nur EIN Hersteller konnte mit einem MP3 Player einen Kultstatus erreichen, und das war: Apple.

Heutzutage ist nicht mehr viel Glanz auf dieser Marke und was das Thema Innovation anbetrifft liegen die besseren Zeiten auch schon länger zurück. Aber 2001 hat Steve Jobs in seiner unvergleichlichen Art und Weise mal dezent den Musikmarkt auf den Kopf gestellt mit dem ersten iPod. Ich bin heute kein großer Apple Fan mehr (eher im Gegenteil), aber drei Produkte sind unbestritten bis heute echte Gamechanger gewesen:
1. Der iPod
2. Das iPhone
3. Das iPad

Dafür muss man Apple Credits geben. Und gerade was den iPod betrifft hab ich eine gewisse Treue über all die Jahre entwickelt. Und ich besitze heute noch die zwei besten iPods, die je rausgekommen sind:

ipod Nano 5. Generation

iPod Nano 5. Generation

Der beste je gebaute MP3-Player. Warum ausgerechnet die 5. Generation? Warum ausgerechnet der iPod Nano? Der iPod Nanon 5. Generation hatte neben dem kleinen Bildschirm auf dem man seine Musik sich aussuchen konnte ein Feature das es bis dato in MP3 Playern nicht gab: Eine Kamera. Die konnte zwar nur Film in 720p aufnehmen, aber die Filmchen die ich damit gemacht hab hab ich bis heute. Der iPod war leicht hatte eine bis heute ungeschlagene Benutzeroberfläche und war kinderleicht zu bedienen. Dazu kommt das er eine unglaublich lange Laufzeit hatte. Man konnte das Ding ohne Probleme den ganzen Tag laufen lassen ohne großen) auf den Akku schaun zu müssen.

ipod Shuffle 1. Generation

iPod Shuffle Generation 1

Geschlagen in Punkto Einfachheit hat ihn eigentlich nur Einer: Der iPod Shuffle. 

Und auch den nutz ich heute noch. Steve Jobs 2005 bei der Präsentation beiläufig erwähnt das man ein paar der Geräte im nahegelegenen Applestore schon mal bereitgestellt hat, stürmten Besucher der Keynote aus der laufenden Präsentation und überrannten die Mitarbeiter in dem Store, die der Sage nach völlig überfordert waren mit dem Ansturm an Menschen. Aber dieses 22 Gramm Leichtgewicht mit einer Laufzeit von bis zu 12 Stunden und 512MB Speicher (oder halt 1GB in der großen Version) war wieder eine dieser Apple Innovationen, die bis heute Kultstatus haben. Wie auch der iPod Nano 5.Generation werden solche Geräte auf ebay heutzutage zu teilweise absurden Preisen auf ebay angeboten, was nur belegt das diese Geräte auch im Jahr 2020 ihren Platz haben.

Screenshot iPod ebay

Preise für einen iPod Shuffle 1. Gen

Das hat dann schon leicht „verrückte“ Züge.

Screenshot iPod nano ebay

Preise für einen iPod Nano 5.Gen bei ebay

Der Preis für einen gebrauchten iPod Nano 5. Gen hat inzwischen fast den Neupreis von vor Jahren errreich.

Vielleicht nicht mehr im Massenmarkt aber die Liebhaber solcher Techs gibt es und es sind nicht zu wenige. Mir gefällt am iPod Nano eben das er so gut wie nichts wiegt und irgendwie stylish ist wenn man das Ding sich um den Hals hängt.

Fazit

Old Tech muss nicht immer nur was mit “Old School” zu tun haben. Manchmal ist es auch einfach der Punkt Qualität, der bei sowas zum tragen kommt. Solche Geräte stammen aus Zeiten, in denen Hersteller noch auf sowas wie Qualität wert gelegt haben und Produktlebenszyklen nicht nach 6 Monaten zu ende waren. Und sie geben einem “ein gutes Gefühle” und die Portion “gute Erinnerungen” gibt´s gratis dazu (wie auch mein MacBook G4 von 2003 das seit 17 Jahren seinen Dienst versieht bei mir und auf dem heute noch Spotify läuft! SHOUTOUT TO APPLE: DAMALS HABT IHR NOCH RICHTIGE HARDWARE GEBAUT! SCHÄMT EUCH!)

iBook G4

So, das mal meine 5 Cents zum Thema „Old Tech but Gold Tech“. Wer noch mehr über Retro-Tech und Elite: Dangerous lesen will sollte mal bei 

www.netzherpes.de/blog vorbei schauen (@masterhit und ich schau demnächst mal wieder bei dir im Laden vorbei)

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