Warum ich mein Lumia 950XL behalte
Windowsphone ist tot…begraben…Rest in peace. Eigentlich eine Schande. Ich hatte sehr große Hoffnung das Microsoft mit der Lumia Reihe hier den Durchbruch schafft. Aber Conitnuum hat sich nicht als die Brücke herausgestellt, als die ich sie hätte sehen wollen. Die App Entwickler konnten sich auch nicht dazu erbarmen die Plattform mal etwas besser zu supporten…das Ende vom Lied war also: Ende Gelände, aus die Maus, die Messe ist gelesen und der Drops ist gelutscht. Zumindest hat sich die Lumia Reihe vor 2.5 Jahren mit einem echten Knaller verabschiedet. Dem Lumia 950 XL. Ein bis heute tolles Smartphone. von allen Smartphones, die ich in meinem Leben bis dato besessen habe, ist das mein uneingeschränktes Nr.1 Smartphone. Es ist leicht, schnell…und: Es hat die beste Kamera, die ich je an einem Smartphone bisher hatte.
1. Das Objektiv
Die 26mm Festbrennweite mit einer Offenblende von f 1.9 verspricht gute Bilder auch bei schlechterem Licht. Mit 26mm bekommt man auch entsprechend viel Bildinformation aufs Bild. Nun streiten sich ja bekanntlich die Geister welches das beste Streetphotography Objektiv ist. 50mm? 35mm? 24mm? Alle genannten Festbrennweiten haben ihre Vor- und Nachteile. Ich bin eigentlich ein bekennender 50mm (Nifty-Fifty) Nutzer. Keine Ahnung warum, aber ich kann mich mit 35mm nicht so richtig anfreunden.
Mit den 26mm des Lumia 950XL hingegen komm ich wesentlich besser zurecht. Im Endeffekt sind wir hier schon fast im Bereich der Weitwinkel-Objektive unterwegs, die dann eine sinnvolle Ergänzung zu meinen 50mm bilden.
2. Der Lerneffekt
Aber diese „Festbrennweite“ kombiniert mit der relativ großen Blende von f1.9 hat einen sehr schönen Effekt gerade für Einsteiger: Man lernt sehr gut mit diesem Gerät. Klingt seltsam? Gar nicht! Wenn man die ganzen Fotografie Youtuber durch klickt sagen eigentlich fast alle das man am Anfang sich auf eine Brennweite fokussieren sollte, um sein Auge zu trainieren. Daher raten sie auch sich gleich zu Anfang ein Festbrennweiten-Objektiv zu kaufen. Ich kann das auch bestätigen, da ich erst so richtig mit dem Thema Fotografie weitergekommen bin, nachdem ich mal das Zoomobjektiv beiseitegelegt hab, und mich nur mit dem 50mm beschäftigt habe.
Und auch heute noch mache ich die meisten meiner Bilder mit dieser Brennweite. Wenn man nur mit einer Brennweite arbeitet lernt man sehr schnell wie weit oder wie nah man an ein Objekt ran gehen muss, um das gewünschte Bild zu bekommen. So entwickelt man entsprechend auch ein Gefühl für Distanzen und Bildausschnitte. Also lass die Finger von der Vergrößerung und lerne mit der Brennweite von 26mm umzugehen.
3. Das Gewicht
Das Lumia950 XL wiegt gerade mal 165 Gramm. Mir ist keine halbwegs taugliche Kleinbildkamera bekannt, die auch nur in die Nähe von so einem Gewicht kommt.
4. Der Preis
DDas Windows-Phone tot ist drückt natürlich den Preis dieser Geräte. Bei eBay gibt’s das Lumia 950 XL neu für 290€ und gebraucht für 120-180€. Das ist dann im Vergleich dazu was man für eine halbwegs taugliche Kleinbildkamera auf den Tisch legen darf doch weniger.
5. RAW
Das Lumia 950 XL kann RAW. Im Gegensatz zu vielen Kleinbildkameras im Segment bis 200€ kann das Lumia Bilder im DNG RAW Modus erstellen. Das hat im Nachgang den Vorteil, dass sehr viele Bildinformationen gespeichert werden, die dann in Lightroom oder einem ähnlichen Programm noch bearbeitet werden können.
Fazit:
Windows-Phone ist tot. Daran ändert sich auch nichts mehr. Aber mit dem Lumia 950 XL hat Microsoft ein kleines Juwel, zumindest für Foto affine Menschen hinterlassen. Es macht jetzt nicht die Bilder, die ein Apple iPhone Xs Max (was´n bescheuerter Name. Ich kann das gar nicht oft genug wiederholen) macht, but if you are on a budget (zu deutsch: Wenn du jetzt nicht hier so viele Euronen ausgeben willst) kann das Lumia 950 XL eine echt spannende (und kostengünstige) Geschichte sein, um in die Welt der Fotografie einzusteigen.