Hey ho….let´s go!
Am 07. Mai geht´s wieder in die Bahn gen Berlin. Ick freu mir. Re:pubica 2017 steht an. Unter dem Motto „Love out Loud“ treffen sich die „Netzpeople“ aus allen Teilen Europas, um über digitale Entwicklungen zu referieren, diskutieren, zu twittern und zu bloggen. Für mich ist es jetzt die fünfte re:publica (so ein kleines Jubiläum sozusagen). Und so gesehen auch das wichtigste Event im Jahr. Andere fahren auf die OMR nach Hamburg oder zur OFFF nach Barcelona. Alles tolle Konferenzen…aber die re:publica ist anders….und genau deshalb ist sie so wichtig.
Geeks, Nerds & Hipster
Die re:publica ist ein Treffen von Menschen der unterschiedlichsten Strömungen. CEOs treffen auf Netzpiraten und die treffen auf Feministen die wiederum auf Tech-Nerds treffen. Alle unterschiedlich und doch vereint sie das Thema „Digital“. Jeder macht sich auf seine Art und Weise Gedanken zum Thema „Internetz“. Mal wird humoristisch über ein Thema hergezogen, mal wird zwischen Podiumsgästen und Publikum hitzig diskutiert. Dazwischen wird dann noch schnell ein Tweet abgesetzt, ein Halloumi-Brötchen und ein Pils reingezogen bzw. in den Pausen zwischen den Vorträgen wird schnell am neusten Blogpost geschrieben. Die re:publica ist ein wundervoller Ort, wo man auf Menschen trifft, für die Internet mehr als nur Facebook und Instagram bedeutet. Die sowohl die Licht- als auch die Schattenseiten der Digitalisierung beleuchten und dies auch thematisieren.
Natürlich gibt es auch die „schrägen“ Vorträge und Diskussionsrunden, wo man sich dann doch mal nach dem Sinn und Zweck dieser Geschichte fragt. Aber man sollte auch solche Vorträge nicht unterschätzen, denn je abstruser der Vortragstitel, desto höher ist die Chance Publikum anzuziehen, die sich das mal antun wollen.
Keine re:publica ohne Sascha Lobo
Für mich immer wieder ein Highlight und Grund genug ein Roy Lichtenstein Konzert ausfallen zu lassen sind die „Reden an die Netz-Nation“ von Deutschlands Blogger und Social Media Experten Sascha Lobo. Ich glaub über ihn scheiden sich die Geister wie kaum über einen anderen „alten“ Blogger. Die einen nennen ihn „überzogener Selbstdarsteller“ und ja, er vergisst in keinem seiner Vorträge die ich auf der re:publica gesehen hab den Hinweis, wieviel Geld er mit solch einem Vortrag verdient. Auf der anderen Seite ist er aber auch einer der wenigen Social Media Menschen, die soviel Gewicht haben, um auf Missstände hinzuweisen das man ihn auch anhört. Er hat keine 10 mio Instagram Fans aber die Themen, die er anspricht regen an darüber nachzudenken. Er ist auch eine der kritischen Stimmen im Netz, die nicht immer die rosarote Brille der Oportunities auf hat, sondern die Entwicklungen gerade im Hinblick auf die Überwachung der Menschen im Netz immer wieder öffentlich reflektiert. Allein dafür lohnt es am Montag Abend sich auf Stage 1 einzufinden.
Über den „Tellerrand“ schauen
Für mich ist aber das Wichtigste „über den Tellerrand“ meiner Arbeit zu schauen. In der Werbung zu arbeiten bedeutet sich permanent mit Zahlen und Statistiken, mit Tools und Gadgets zu beschäftigen um immer neue Ideen zu produzieren die Aufmerksamkeit der Nutzer auf das gewünschte Produkt zu lenken.
Wenn ich mich permanent nur damit beschäftigen würde, bekäme ich schnell diesen Tunnelblick…daher ist die re:publica auch eine Art „Ausbruch“ aus dem alltäglichen Werbewahnsinn, in der es nur noch darum geht Performance zu optimieren, User in immer feinere Segmente zu unterteilen und dann mit Werbebotschaften zu bombardieren. Ich sehe darin auch das Problem der heutigen Werbeindustrie, dass wir vergessen den Menschen an sich zu sehen. Was ihn umtreibt, womit er sich beschäftigt und wie er sich mit Themen beschäftigt. Wie steht es um Technologie? Wie nimmt er diese an und welche Gefahr geht davon auch aus? Das sind unter Anderem die Themen, mit denen man sich auf der re:publica auseinandersetzt. Und das ist einer der Gründe, warum es sich für mich jedes Jahr auf´s Neue lohnt nach Berlin zu fahren.
Meet me at the re:publica
Unter der Vielzahl an Vorträgen habe ich mir mal meinen „Schlachtplan“ zusammengesucht. Vielleicht trifft man sich zwischen den Vorträgen im Innenhof auf ein Bier und zum Gedanken austauschen. Eine „Post-Hoff“-Selbsthilfegruppe wird auch in diesem Jahr wohl nicht notwendig sein.
Ansonsten lautet mein Twitter-Name „C3PM“. See you at the #rp17!