Hands on: Das neue MacBook Pro 2016, mit 13,2″ & i5 2,9Ghz

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Da ist es also…das neue MacBook Pro. Ok, nicht ganz fair, denn das neue MacBook gibt es schon seit knapp 6 Wochen. Aber jetzt hab ich auch die Gelegenheit darüber zu schreiben, da ich davor schlicht und ergreifend Keines hatte, um mal meinen persönlichen Eindruck von dem Gerät zu verschaffen.

Das hat sich jetzt geändert und ich lass euch mal an meinem Eindruck von diesem Gerät teilhaben. Vorab sei schon gesagt, das „Wo Licht ist, ist auch Schatten“. Und dieses Tam Tam das Ive, Cook & Co. auf der Keynote veranstalten blendet vielleicht noch die absoluten Apple-Enthusiasten. Das war´s aber auch schon.

Erster Eindruck

Wenn das MacBook Pro vor einem liegt denkt  man eigentlich nur „OMG, ist dieses Notebook geil!!!“, müsste ich einen Musik-Titel benennen der so mein erstes Gefühl wieder gibt, würde es auf Xavier Naidoo´s „Ich kenne nichts, dass so schön ist wie du.“ hinauslaufen.

Ich kenne kein Notebook das auch nur ansatzweise so schön designed ist. Es ist solide, es ist top verbaut. Da klemmt, quietscht oder knarzt nichts. Gerade das „Space Grau“ ist eigentlich die schönste Variante des neuen MacBook Pro…aber das ist bekanntlich ne Geschmäckle-Frage.

Bilder vom neuen MacBook Pro

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Verpackung & Zubehör

Wie immer herrscht bei Apple der absolute Purismus. Es gibt das MacBook Pro, ein Ladekabel ….das war´s. War so, ist so….wird immer so sein. Daran hat man sich aber auch so gewöhnt. Daher ist jetzt auch kein Punkt, wo man eigentlich Kritik üben kann….wäre da nicht diese eine Sache, auf die ich später noch ab-ranten werde.

Eine weitere Änderung gab´s beim Netzteil. Hatten frühere Netzteile bei Apple diese ausklappbaren „Zähne“, wo man sein Kabel aufrollen konnte, fehlt dieses nützliche Utensil jetzt….@Apple warum macht ihr sowas?

Und dann das fehlende MacSafe. Aus welchen Gründen auch immer hat man das MacSafe durch ein USB-C Ladekabel ersetzt und ich mag es jetzt schon nicht.Ich hatte in der Vergangenheit zwei Mal den Fall das mir das MagSafe Kabel einen Freiflug meines MacBooks erspart hat. Und wenn ich mich noch daran erinnere wie Apple damals das MagSafe System angepriesen hat, muss ich echt mit Verwunderung und Verärgerung diese Änderung zur Kenntnis nehmen. Mit dieser Reduktion hat Apple echt Mist gebaut. Lieber hätte ich auf einen USB-C Port verzichtet, um stattdessen das gewohnte Ladekabel zu haben.

Aber ich denke mal das Apple hier schlicht und ergreifend wieder mal nur Geld verdienen will. Jetzt muss man sich natürlich wieder neue Ladekabel kaufen, denn eins reicht nicht wenn man im Büro eines braucht und für unterwegs eins in der Tasche haben will.

Technische Daten

Die technischen Daten sind natürlich unterschiedlich, je nach Konfiguration kann man zwischen i5 und i7-Prozessoren der letzten Generation wählen. RAM technisch geht´s bei 8 GB los (was heutzutage Standard ist). Bei den Festplatten haben die alten HDDs endgültig ausgedient und nur noch SSDs kommen zum Einsatz in den Größen 256 GB, 512 GB  bis 1TB. Alles eine Frage des Preises.

Aber hier jetzt nochmal die Daten in tabellarischer Form, damit es etwas übersichtlicher wird:

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Die Pro´s: Tastatur und Sound zum verlieben

Wie schon eingangs erwähnt ist das neue MacBook Pro das definitiv schönste Notebook auf dem Markt. Top Qualität bei der Verarbeitung an der auch nichts zu meckern ist. Aber das MacBook Pro bieten noch ein paar mehr Dinge, die das Arbeiten an diesem Gerät zur Freude werden lassen:

01. Tastatur – zum Spielen nix…aber zum schreiben ein Traum.

Tim Cook hat nicht zu viel versprochen. Die neue Tastatur ist der Hit. Ich hab noch nie eine Tastatur gehabt, die einen so kurzen Anschlagpunkt hat. Das ist anfangs echt gewöhnungsbedürftig. Es erinnert an diese Tastaturen, die man an Tablets andockt….aber viel viel besser! Wenn ich sagen würde, das das die wohl beste Tastatur zum arbeiten ist, ist das nicht übertrieben. Ich werde wohl Montag im Büro meine externe Tastatur einmotten, und nur noch direkt an diesem Gerät arbeiten.

Aber bei aller Euphorie muss man auch sagen, diese Tastatur taugt definitiv NICHT zum zocken. Gerade so Dota2 oder CS:Go auf dieser Tastatur zu spielen…das würde diese nicht lange mitmachen. Zum anderen braucht man als Spieler einen anderen Anschlagpunkt.

02. Sound der Laune macht

Um den Unterschied zu erkennen, braucht man kein Experte sein. Es reicht wenn man sein altes MacBook mal neben dieses Gerät stellt und mal auf Beiden das gleiche Lied laufen lässt. Auch hier hat Apple delivered. Der Sound ist für ein Notebook richtig richtig gut. Da kommen die Tiefen wesentlich besser zur Geltung als bei allen anderen MacBooks und Notebooks die ich bis dato hatte. Mit einem richtigen Subwoofer kommt natürlich nicht mit, dennoch hat hier Apple etwas unglaublich Gutes an den Start gebracht. Was mich aber etwas gewundert hat, war das bei manchen Höhen haben die Boxen leicht gekratzt. Ok…hätte ich nicht erwartet. Aber scheint auch Song abhängig zu sein.

03. Touchbar mit Fingerprint Sensor

Ich muss gestehen, ich bin noch nicht so ganz hinter dieses Ding gestiegen das fast jede Sekunde während ich diesen Artikel schreibe das Aussehen verändert und mir Autokorrektur-Vorschläge unterbreitet. Aber es gibt drei Dinge in dieser Touchbar an die ich mich super schnell gewöhnt habe:

  1. Der Fingerprint-Sensor, der mir das lästige Passwort eingeben erspart, wenn ich das MacBook gesperrt habe.
  2. Die Siri-Taste. Ich bin mir noch nicht ganz sicher, in wie weit ich Siri noch haben werde wenn die IT das MacBook fertig eingerichtet hat, aber ich würde Siri schon ganz gerne in meinen Arbeitsalltag einbauen, da die Spracherkennung inzwischen so gut ist das ich bei normaler Entfernung zum Notebook Befehle einfach und präzise beantwortet bekomme.
  3. Lautstärke und Helligkeitsregelung. Dachte ich zu Anfang noch das mir nichts über die entsprechenden Tasten meines aktuellen MacBooks gehen, muss ich sagen das ich binnen der wenigen Stunden, in denen ich jetzt dieses MacBook nutze schon komplett diese Art der Steuerung übernommen und für mich verinnerlicht habe. Man kann sich auch die alten Steuerelemente direkt so auf dem Display permanent anzeigen lassen, wenn man keine Lust auf die netten kleinen Gimmiks hat, die dieses Touch-Pad bietet. Bleibt jedem selbst überlassen.
04. Der Bildschirm

Ein Traum! 2560×1600 Pixel…das ist die Auflösung, die man bei dem 13,2″ MacBook Pro serviert bekommt, und die die Augen schmeicheln. Es ist so schön auf dieses Display zu schauen. Da ist einfach nur alles gestochen scharf. Das macht sich vor allem bei HD Filmen bemerkbar.

Die Cons: Schnübbel hier, Schnübbel da – Das Adapter-Chaos und was mich noch so stört

Aber wo Licht ist, da ist bekanntlich auch Schatten. Und nicht alles an dem neuen MacBook Pro ist supertoll und zum niederknien.

01. Das Adapter Desaster

Da wäre zum einen das Desaster mit den Adaptern. Man muss es sich wirklich mit eigenen Augen einmal anschauen. Nur auf ein Anschluß-System zu nutzen ist eine schwachsinnige Idee. Irgendwann einmal wird es nur noch USB-C geben….vielleicht….vielleicht aber auch nicht. Aber als Apple User jetzt gezwungen zu werden auf diesen Standard zu setzen fucked up. Wir leben nicht in einer USB-C Welt. Und wahrscheinlich werden wir das auch nicht, denn wenn die Entwicklung so weiter geht, steht USB-D wahrscheinlich schon in der Entwicklung und was dann? Wieder neue Anschlüsse? Wenn Apple hier die Verbreitung von USB-C beschleunigen will, so kann ich nur sagen das das meiner Ansicht nach eine absolute Fehleinschätzung ist. Zu viele andere Hersteller werden weiterhin sich mit den klassischen Anschlüssen befassen. Und so lange es nicht eine reine Apple-Welt gibt, wird das auch so bleiben. Also bleibt dem Käufer dieses Notebooks nichts anderes übrig als ein Sammelsurium an Adaptern immer mit sich zu führen.

Ich kann noch nicht einmal mehr einen stinknormalen USB-Stick an dieses Gerät anschließen, wenn ich nicht den entsprechenden Adapter anschliesse. WAS SOLL DAS ?!?!?

Und gerade bei Apple legt man doch so viel wert auf Optik. Wenn ich mir mein MacBook so anschaue, wenn ich alle Adapter eingesteckt habe sieht das Ganze nämlich gar nicht mehr so nice aus….vielmehr sieht das MacBook jetzt aus wie eine Krake.

Und vor allem: So schnell wie 4 Ports belegt sind kann man gar nicht schauen….konkretes Beispiel:

  • Ich arbeite an einem Thunderbolt-Display…ein Port weg.
  • Ich brauche Strom….ein Port weg.
  • Ich brauche zumindest einen USB Port für um einen USB-Stick anschliessen zu können…wieder ein Port weg.
  • Ich arbeite in einem Netzwerk…und da war der vierte Port auch weg.

Und überall hängen jetzt diese dämlichen Schübbel dran. Was machen denn die Leute, die sich das „kleine“ MacBook Pro gekauft haben und nur 2 USB-C Ports haben? Damit schießt sich Apple entweder selbst ins Bein, weil die Leute das Ding dann einfach nicht kaufen….oder es ist eine gezielte Aktion um den Absatz des teureren größeren Modells in die Höhe zu treiben. Für den Hausgebrauch ist das kleine MacBook Pro als standalone Gerät vielleicht noch ok, aber mit zwei Ports…dann geht einer für den Monitor und einer für den Strom drauf …und der Rest? Zusätzliche Festplatte? Gaming-Tastatur? Maus?

Dann soll man wenigstens einen Adapter mitgeben, welcher mehrere Anschlüsse beinhaltet und diese nicht noch für teures Geld als Zubehör anbieten. Zwar hat Apple hier auf die Beschwerden reagiert und die Preise temporär gesenkt. Aber das reicht nicht…sorry. So ein Adapter gehört dann für mich zur Standard-Ausrüstung eines 2.000 EUR Geräts. Hier wird nur wieder auf Kosten der Kunden und zum Wohle des Appel-Bankkontos gedacht. Und das finde ich schon reichlich dreist.

 
02. Grafikchip von Vorgestern, Prozessor von Gestern

Was mir nicht einleuchten will ist die Verwendung des Intel Iris 550, welche in der Leistung nach Testberichten anderer Seiten sich nur marginal von einer NVIDIA Geforce 920m abhebt. Man möge bedenken das der 920m Anfang letzten Jahres schon auf dem Markt war und somit fast 2 Jahre alt ist. Für ein Gerät der Oberklasse (was den Preis betrifft) absolut unwürdig. Dieser Chipsatz wird im Moment noch bei Notebooks eingebaut, die um die 500 EUR kosten…sprich gerade mal ein viertel des Preises eines MacBook Pros haben.

Auch beim Prozessor wird nicht wirklich die State-of-the-Art Hardware verwendet. Zwar findet der i5 bzw. der i7 Prozessor hier seine Anwendung, aber auch hier sind die Leistungswerte echt nicht das, was man in dieser Preisklasse erwarten würde. Das macht sich dann auch bei meinem Geekbench 4 Test gleich bemerkbar:

Wenn ich hier mal so die Ergebnisse der Geekbench Database daneben halte was ein PC Notebook mit einem i5 Prozessor drauf hat, merkt man erst welche Unterschiede sich hier auftun:

Hier hätte ich ja schon erwartet, dass Apple mal etwas aktuelle Hardware verbaut.

03. Preis

Ich glaube, ich habe noch nie einen Artikel über ein Apple Produkt geschrieben, in welchem ich mich nicht über den Preis aufgeregt habe. Und das ich auch bei diesem Gerät nicht anders. Wir reden hier über ein 2.000 EUR Notebook. Das ist eine Menge Geld. Und wenn man nicht gerade ein völliger Apple-Fanatiker ist oder über ein sehr sehr solides Einkommen verfügt ist dieser Preis einfach mal zu hoch….PUNKT!

Geht man nur rein nach der technischen Ausstattung (sprich i5-Prozessor, 512 GB SSD, 8 GB RAM und eine IRIS 550 Grafik-Einheit) dann bezahlt man für ein entsprechendes PC-Notebook (und lass es ein Asus Zenbook sein) die Hälfte. Vielleicht ein bisserl mehr. Dafür bekommt man aber auch wieder die Vielzahl an Anschlussmöglichkeiten und muss nicht mehr diese Krake anschauen.

Legt man nicht so viel Wert auf das Design aber will dafür zocken, bekommt man für 500 EUR weniger so eine Konfiguration bei HP (Preis 1.499 EUR) und das ist ne Gamer Kiste(!):

OMEN by HP (15-ax008ng) 39,6 cm (15,6 Zoll / UHD IPS UWVA) Gaming Notebook (Intel Core i7-6700HQ), 16 GB RAM, 2 TB HDD, 128 GB SSD, NVIDIA GeForce GTX 965M, Windows 10) schwarz

oder für immer noch 400 Euro weniger ein solches Game-Monster (Preis 1.699 EUR):

Asus ROG GL502VM-FY039T 39,6 cm (15,6 Zoll mattes FHD) Notebook (Intel Core i7-6700HQ, 16GB, 1TB HDD, 256GB SSD, Nvidia GeForce GTX1060 6GB VRAM, Win 10) schwarz

Natürlich (um wieder versöhnlichere Töne anzustimmen) kommt es auch immer wieder auf den Anwendungsfall an. Eine Game-Machine á la „Republic of Gamers“ oder auch ein Zenbook haben nicht die Klasse, die ein MacBook einfach mal ausstrahlt. Wenn man also auch zu Repräsentations-Zwecken unterwegs ist…dann ist das MacBook die beste Wahl.

Akku/Laufzeit

Also was Apple da mit 10 Stunden Akku schreibt….also ich bin mir nicht ganz sicher, woher diese Zahl kommt. Ich schreibe seit etwa zwei Stunden netto an diesem Artikel. Habe den Geekbench 4 Test gemacht und im Vorfeld vielleicht noch ne halbe Stunde Gestern das Ding ausprobiert…that´s it und der Akku ist auf 49%. Also die 10 Stunden halte ich für schlichtweg unrealistisch im „normalen“ Büroalltag.

Pluspunkte

  • DESIGN!!! Es gibt kein schöneres Notebook
  • Fingerprint-Sensor
  • Touchbar mit vielen netten kleinen Gimmiks
  • Bildschirm
  • Die Tastatur ist ein Traum zum tippen
  • Die Abmessungen
  • Gewicht

Minuspunkte

  • Nur USB-C Anschlüsse
  • Verbaute GPU nicht auf dem Stand der Technik
  • Kein MagSafe Anschluss mehr (!)
  • Preis (!)

Preis

Das „kleine“ MacBook Pro startet bei 1.699 EUR für das 13″ Gerät. Dafür gibt es dann den i5 Prozessor mit der 256 GB SSD.

Man kann das Ganze auch noch auf die Spitze treiben und kann bis auf 4.999EUR für das 15″ MacBook mit 2TB SSD ausgeben.

Zusammenfassung

Apple´s neuestes Mitglied der MacBook Pro Familie ist ein wahr gewordener Design-Traum. Immer wieder schafft es Apple Notebooks zu bauen, die in ihrem Design eine Benchmark für alle anderen Notebook Hersteller sind. Es wird auch nicht lange dauern, bis die Konkurrenz ähnliche Geräte auf den Markt bringen wird. Und wenn die neue TouchBar so in der Form schon bei PCs ihr Debut hatte…so cool, so bunt und so intuitiv wie es Apple gemacht hat….unerreicht. Die neue Tastatur…für Blogger und andere Menschen die viel schreiben: HERRLICH !!!!!

Leider hat diese Schönheit in einem Aluminium Unibody Gehäuse einen mehr als stolzen Preis und der Verzicht auf alle anderen Anschlusstypen ausser USB-C trübt das Gesamtbild. Man muss halt schon entweder sehr Design (oder Apple) verliebt und/oder einen großen Geldbeutel haben…oder eine Firma haben, die Apple-Produkte seinen Mitarbeitern in die Hand gibt. 😉